Trends Automobilindustrie: Die Automobilindustrie steht heute vor großen Herausforderungen. Carsharing, autonomes Fahren und Elektroautos – die Digitalisierung verändert die Branche in einem atemberaubenden Tempo.

Gerade im Automobil-Sektor sind deutsche Unternehmen weltweit federführend und müssen innovativ bleiben, um ihre Position erfolgreich zu verteidigen. Denn neue Konkurrenz hat die Bühne betreten und verdrängt die großen Player mit innovativen und disruptiven Methoden.

So verändert sich im Zuge der 4. industriellen Revolution nicht nur der Markt und seine Anforderungen, auch die Betriebe selbst müssen mit den neuen Technologien und Strategien Schritt halten.

Er läuft und läuft – aber wohin?

Die aktuellen Herausforderungen der Automobilbranche

Die Herausforderer kommen nicht aus der Branche, sondern von anderen Bereichen wie zum Beispiel der IT oder Consumer Electronics.

Sie passen sich flexibel und innovativ dem Markt an und sind risikobereiter. Diese Mischung gibt den Wettbewerbern einen ordentlichen Aufschwung.

Darüber hinaus hat das Auto als autonomes Produkt eingebüßt. Es muss jetzt nicht nur betankt bzw. mit Energie versorgt werden. Fahrzeuge werden in Zukunft ein Bestandteil von größeren Systemen sein (Stadt, Energie, Kommunikation), was ihre Anwendung verkompliziert.

Das System in der Autoindustrie umfasst dabei Zulieferer, die Organisation an verschiedenen Standorten im In- und Ausland, die Regulierung der Märkte und die Produkte mit ihren langwierigen Produkt-Zyklen.

Industrie 4.0 in der Automobilproduktion– Standortbestimmung

Auf den Punkt gebracht: Es reicht bei Weitem nicht aus, einfach nur die Produktion zu technisieren. Wettbewerbsfähig können Automobilisten jetzt nur bleiben, wenn sie mithalten, agil vorgehen und Innovationen zulassen.

Der wichtigste Puzzle-Stück in der Industrie 4.0 ist die Smart Factory, die digitale Fabrik. Mit Hilfe von Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung aller Schnittstellen und Akteure kann die industrielle Wertschöpfungskette optimiert werden.

Laut einer Studie des Digital Transformation Instituts von Capgemini, sieht die Situation recht durchmischt aus. So kam heraus, dass:

Ca. 59 % der deutschen Automobilkonzerne schon Smart Factories einführen, aber 42 % der Automobilhersteller es derzeit nicht schaffen, das gesamte Optimierungspotenzial einer Smart Factory zu nutzen.

46 % der Automotiv-Unternehmen mit Einsatz von Digitalen Fabriken bereits Erfolge erzielen, aber nur 31 % der Automobilzulieferer es schaffen, Maßnahmen der Digitalen Fabrik umzusetzen.

Erfolgreiche Beispiele für Industrie 4.0

Best Practices, wie sich die Industrie 4.0 in der Automobilbranche erfolgreich und clever etablieren lässt, gibt es einige.

Da wäre Daimlers bemerkenswerter Innovationssprung: Fachkräfte nutzen Maschinendaten, um die Qualität von Zylinderköpfen zu optimieren. Abweichungen oder Auffälligkeiten im Produktionsprozess zeigen sich so frühzeitig und die Mitarbeiter können rechtzeitig einschreiten.

Das Ergebnis: Die Fehlerrate fällt deutlich und die Kosten der Produktion reduzieren sich.

Interessant ist auch die Vorgehensweise von VW. Der Konzern testet in einem Projekt die RFID-Technologie (Radio Frequency Identification). Ziel ist es, die Bauteile, welche bereits vom Zulieferer mit Chips versehen wurden, schneller zu erkennen. Auf diese Weise erkennen die Mitarbeiter die Prototypen-Teile innerhalb des Fahrzeugs und können sich schnell über Details informieren.

Horizontale und vertikale Vernetzung

Sowohl Hersteller als auch Zulieferbetriebe sehen sich mit der Aufgabe konfrontiert, Daten der Produkte aus diversen Quellen über die ganze Wertschöpfungskette in Relation zu setzen und auszuwerten.

Bei der Industrie 4.0 spielen vor allem 2 Faktoren eine tragende Rolle:

1. Die horizontale Vernetzung

Gemeint ist die Verbindung von einzelnen Geräten, Anlagen und Produktionselementen miteinander. Auch andere Kommunikationskanäle über Betriebsbereiche hinweg wie Maschinen und Lagersystemen oder zwischen beteiligten Unternehmen gehören dazu.

2. Die vertikale Vernetzung

Hier geht es um Hierarchie-Ebenen, die untereinander vernetzt werden. Das geht vom Sensor in der Herstellung bis hin zum Smartphone im Business-Bereich.