Intralogistikplanung

Wir beraten Sie individuell, damit Sie das passende Intralogistikkonzept finden.

Intralogistik – Vom Konzept bis zur Umsetzung

Standardisierung für fahrerlose Transportsysteme

Das FTS (Fahrerlose Transportsystem) erlebt in den letzten Jahren eine starke Renaissance. Die heutigen Konzepte sind einfacher zu installieren, zu warten und im laufenden Betrieb anzupassen, als das in der Vergangenheit der Fall war.

Erste Umsetzungen in der Automobilindustrie in den 1980er Jahren brachten allerdings häufig nicht die erhofften Erfolge. Durch den technologischen Sprung in punkto Navigation, Steuerung und Datenübertragung über die letzten 30-40 Jahre erlebt das FTS zunehmend an Relevanz.

Zudem sind die anfangs sehr hohen Investitionskosten in den letzten Jahren stark gefallen, so dass sich die Implementierung heute oft schon nach wenigen Jahren amortisiert. Die oft hohen Automatisierungspotenziale und die Anforderungen an die Flexibilität des geplanten Systems sind maßgebend für die Umsetzung in der Praxis. Doch mit oder ohne FTS muss eine hohe Kosteneffizienz für die nichtwertschöpfenden Tätigkeiten der Intralogistik im Mittelpunkt stehen.

Materialfluss ganzheitlich analysieren und gestalten

Was ist unser Verständnis?

Bei ifp consulting sehen wir die Intralogistik als wesentlichen Supportprozess, der zuverlässig, leistungsgerecht, effizient und zukunftsfähig ausgelegt werden muss. Denn Intralogistik bedeutet mehr als nur Technik und Prozesse. Es kommt immer auf ein schlüssiges Gesamtkonzept an, das alle Aspekte in Ihrem Unternehmen berücksichtigt und in eine vollumfänglichen Logistikplanung einfließen lässt.

Im ersten Schritt der Intralogistik-Beratung analysieren unsere Spezialisten gemeinsam mit Ihnen vor Ort den Ist-Zustand, Ihre Ziele und entwickeln daraus Abläufe, die genau auf Ihre Anforderungen zugeschnitten sind. Dabei stützen wir uns auf datenbasierte Analysen von Prozessen und Materialflüssen, auf Basis derer wir unterschiedliche Intralogistikkonzepte für Sie erarbeiten.

Fragestellungen der Intralogistik

Der Rahmen der Intralogistik wird durch das Layout der Arbeitsplätze sowie durch die Auf- und Abladestationen bestimmt. Hier entsteht die erste Fragestellung: Passt das Layout noch zu meinen Materialfluss? In der Praxis zeichnen sich Probleme häufig durch Hotspots ab, an denen sich Material staut oder einzelne Streckenabschnitte, die stark von Flurförderfahrzeugen frequentiert sind. Neben Ineffizienzen kann dabei auch ein Sicherheitsrisiko entstehen: Material wird übergangsweise in Gängen abgestellt was dazu führt, dass die ursprüngliche Gangbreite nicht mehr ausreichend ist und Ausweichmöglichkeiten nicht mehr vorhanden sind.

Die fortführenden Fragestellungen beziehen sich auf das zur Produktion oder Logistik passende System. Bei welchem Transportvolumen ist der Umstieg auf Fördertechnik sinnvoll? Welche Rahmenbedingungen müssen erfüllt sein, damit sich Investitionen in Automatisierungen rechnen? Wie können Leistungsschwankungen abgedeckt werden, ohne zu hohen Schwankungen im Personalbedarf zu führen?

Standardisierung für fahrerlose Transportsysteme

Vorbereitung der Prozesse

Interview mit der Logistik-Expertin Denise Pohlig, Geschäftsführerin bei ifp consulting über fahrerlose Transportsysteme als Materialumschlags- und Transportprozess der Zukunft: Welche Voraussetzungen sind erforderlich?

Frau Pohlig, die Entwicklung im Bereich des autonomen Fahrens, der Kamerasysteme, des Mobilfunks und der GPS Technik lassen die Begehrlichkeiten zur Einführung von fahrerlosen Transportsystemen (FTS oder englisch AGVs) rasant steigen. Macht die Automatisierung auch bereits im Mittelstand Sinn?

Das muss man sicherlich differenziert betrachten. Auf der einen Seite stellen wir insbesondere im Umfeld der Produktion im Mittelstand aktuell fest, dass sich Unternehmen in dieser Situation zunehmend Gedanken über ihre Abhängigkeit von Personalverfügbarkeit machen sowie die Einsparungsmöglichkeiten und die sinkenden Kosten für das technische Equipment des FTS wahrnehmen. Auf der anderen Seite sind viele Unternehmen noch nicht soweit, denn gerade die Stabilität von vor- und nachgelagerten Prozessen, spielt neben der Standardisierung eine wichtige Rolle. Erfolgt diese Vorbereitung der Prozesse nicht, oder ist diese zu lückenhaft, dann werden die Potentiale der FTS und Automatisierung in der Logistik nicht vollständig genutzt und die oftmals hohe Erwartungshaltung der Mitarbeiter und des Managements kann nicht erfüllt werden.

Sie waren in den letzten Wochen in den Unternehmen vor Ort, um die Machbarkeit für ein FTS zu prüfen. Welchen Eindruck hatten Sie dabei: wie können Unternehmen an dem Fortschritt der Automatisierung bestmöglich partizipieren?

Wenn die Voraussetzungen nicht stimmen, sind die Optimierungspotentiale überschaubar. Deshalb ist es aus unserer Sicht wichtig, dass gewisse konzeptionelle Überlegungen vorher stattfinden. Zunächst kann das Unternehmen die Opportunitätskosten kalkulieren, auch um den Bedarf einer Automatisierung abzuwägen. Dabei erfassen wir für den Kunden die Prozesse des Materialtransports unter Berücksichtigung der Eigenschaften der zu transportierenden Materialien, wie zum Beispiel Gewicht und Abmessungen. Nicht jedes Material ist für einen Transport per FTS geeignet. Über einen entsprechenden Review gemeinsam mit dem Kunden entscheiden wir dann, welche Abteilungen ins Boot geholt werden müssen und schließlich auch, welche Art des FTS dabei in Frage kommt.

Wie wird die Entscheidung dabei für das richtige FTS getroffen – gibt es einen Kriterienkatalog oder werden die verschiedenen Hersteller in den Auswahlprozess miteinbezogen?

Beides ist möglich und wird in konsekutiv aufeinander folgenden Schritten bei der FTS-Planung berücksichtigt. Zunächst grenzen wir die in Frage kommenden FTS mittels des ifp-Kriterienkatalogs und über eine Analyse des Materialflusses sowie des Materialportfolios ein. Dabei untersuchen wir zum Beispiel, ob ein Paletten FTS oder ein FTS für Kleinladungsträger (KLTs) für den Kunden am besten geeignet ist und welche Leistungsanforderungen das FTS erfüllen sollte. Über die Materialflussanalyse wird die Transportintensität, das heißt die Anzahl und das Volumen der Transporte, bestimmt und die Anzahl der notwendigen Systeme daraus ermittelt. Zusätzlich zu den operativen Anforderungen an das FTS integrieren wir natürlich auch die informationstechnische Anbindung an das bestehende System in unsere Analyse. Dabei kontaktieren und integrieren wir dann normalerweise unterschiedliche Hersteller, um für unsere Kunden eine Komplettlösung planen zu können. Viele unserer Kunden bedenken zu Beginn des Projektes nicht, dass das Steuerungssystem und dessen Anbindung an das bestehende System bei der FTS-Planung nicht außer Acht gelassen werden sollte und einen erheblichen Teil der Kosten ausmacht.

Frau Pohlig, Sie sagten eingangs, dass die Vorbereitung der Prozesse das entscheidende Merkmal für eine erfolgreiche Einführung des fahrerlosen Transportsystem ist. Inwiefern?

Bei der Einführung eines FTS digitalisieren die Unternehmen einen Teil ihrer Logistikprozesse. Häufig ist das für den Betrieb der erste Kontaktpunkt zum Thema „Industrie 4.0“. Voraussetzung für eine Digitalisierung ist immer ein tiefes Prozessverständnis des ausführenden Projektteams, um die passende Lösung für das Unternehmen zu definieren, denn eine FTS-Lösung ist immer individuell.

In der Praxis erkennen wir, als ifp consulting, immer wieder, dass insbesondere im mittelständischen Bereich die Produktion im Fokus steht und logistische Prozesse nicht zur Kernkompetenz der Unternehmen gehören. Logistik ist hier häufig noch Mittel zum Zweck. Entsprechend gering ist der Standardisierungsgrad der logistischen Prozesse: Verantwortlichkeiten sind nicht klar geregelt, Transporte werden organisatorisch und nicht über das System gesteuert und es werden einige logistische Tätigkeiten auch vom Maschinenbediener durchgeführt. Dies führt dazu, dass meist keine umfassenden Prozessbeschreibungen existieren, die die Basis jeder Prozessautomatisierung sind. Neben der Prozessdefinition ist auch der Automatisierungsgrad der vor- und nachgelagerten Prozesse entscheidend. Ohne Automation bei der Lastübergabe zwischen Maschine und FTS ist weiterhin der Faktor Mensch notwendig, wodurch FTS Projekte an Komplexität gewinnen. Hier gilt es zunächst anhand eines SOLL-Prozesses den passenden Umfang der Lösung zu ermitteln.

Vielleicht könnten wir das noch etwas genauer fassen: Wo genau liegen jetzt die Einsparungspotentiale?

Wie eben schon gesagt, ist die Standardisierung und Verbesserung der Logistikprozesse im Rahmen der FTS Einführung der Treiber für operative Exzellenz und Standardisierung. Eine intensive Auseinandersetzung mit den operativen Unternehmensprozessen ist notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Einführung eines FTS. Zudem werden Themen wie Standard Number of Parts und Automatisierungspotenziale durch das Projekt in den Fokus gerückt und so die Zukunftsfähigkeit des Produktionssystems automatisch hinterfragt.

Ziel einer FTS Einführung ist jedoch zunächst eine Reduzierung der Personalkosten. Diese sind insbesondere im Bereich der direkten Personalkosten zu erwarten. Gesondert zu bewerten ist ebenso die Unabhängigkeit von der Personalverfügbarkeit, die vor allem außerhalb der Ballungsgebiete für viele Unternehmen eine große Herausforderung darstellt. Auch Transportschäden innerhalb der Logistikkette lassen sich durch den präzisen Einsatz von FTS häufig reduzieren.

Wie schätzen Sie die Situation in Deutschland ein? Wird der Einsatz von fahrerlosen Transportsystemen in der nächsten Zeit zunehmen?

Davon bin ich überzeugt. Wir nehmen in der letzten Zeit ein deutlich erhöhtes Interesse unserer Kunden vor allem in mittelständischen Unternehmen wahr. Die Technik ist inzwischen entsprechend weit verbreitet und hat bereits eine hohe Akzeptanz in der Belegschaft. Dies sind gute Voraussetzungen, um FTS Lösungen als Automatisierungs- und Digitalisierungstreiber in den Unternehmen zu nutzen und die Potentiale zu heben. Dennoch sollte an dieser Stelle der umfassende Projektierungsaufwand genannt werden, der insbesondere bei gewachsenen Strukturen notwendig ist, um die erfolgreiche Implementierung von FTS Konzepten sicherzustellen.

Wir unterstützen Sie bei der Entwicklung des Intralogistik-Konzeptes

  • Prozess- & Schwachstellenanalyse
  • Transportmittel & Ladungsträgersysteme
  • Kommissionierungs- & Bereitstellungskonzepte
  • Konzeptentwicklung (Layoutbewertung / -optimierung) (visTable)
  • Materialflussanalyse / Materialflusssimulation PlantSim
  • Wirtschaftlichkeitsbewertung der erarbeiteten Konzepte
  • Verkehrskonzept
  • Ausschreibungsunterlagen (Lastenheft usw.)

Faktoren des Erfolgs

Wir durchdenken die gesamte Prozesskette und stellen konventionelle sowie innovative Lösungen für Sie gegenüber – denn beim FTS, ist das autonome Fahren mindestens so spannend wie der Auf- und Abladeprozess. Ziel ist es, durch Varianten und Prozesstransparenz die richtige Lösung für Ihr Unternehmen zu finden und ein realistisches Intralogistikkonzept zu erarbeiten, dass zu Ihrem Unternehmen passt.

Was ist bei der Umsetzung zu beachten?

  • Nicht zuletzt spielen weitere Faktoren wie die Informationsgrundlage und die Informationssysteme, auf Basis derer die Transportaufträge abgewickelt werden, eine entscheidende Rolle.
  • Die Intralogistik ist als Schnittstelle zwischen Prozess und Materialwirtschaft ein komplexes System und naturgemäß unter Kostendruck.

Intralogistik

Take away

Mit oder ohne fahrerloses Transportsystem muss eine hohe Kosten-effizienz für die nichtwertschöpfenden Tätigkeiten der Intralogistik im Mittelpunkt stehen.

Sie haben Fragen?
Wir helfen gerne weiter!

Ihr Ansprechpartner: Felix Frankenbach

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